Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen kurz das Krankheitsbild Neurodermitis und die aktuellen Behandlungsstrategien erläutern. Dabei soll insbesondere der Stellenwert der Basistherapie zur langfristigen Gesundung der Haut deutlich werden.
Der kostenlose Ratgeber kann auch postalisch bei der DHA, Heilsbachstr. 32 in 53123 Bonn angefordert werden.
Schutz und Pflege trockener und empfindlicher Haut
Gesunde Haut, die keinen dauerhaften Belastungen ausgesetzt ist, kann sich häufig selbst regenerieren. Trockene, empfindliche oder vorgeschädigte Haut braucht Unterstützung. Mit der richtigen, täglichen Hautpflege können wir die Regeneration der Hautbarriere fördern, den Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut verbessern und eine dauerhafte Hautschädigung verhindern. Der Einsatz ungeeigneter Hautreinigungs- und -pflegeprodukte kann den Zustand der Haut allerdings verschlechtern und auch ursprünglich gesunde Haut strapazieren. Bei der Wahl der Pflegeprodukte und -maßnahmen gilt es deshalb einige Grundregeln zu beachten.
Pflegeprodukte, die speziell für trockene und empfindliche Haut entwickelt wurden, sollen den Fett- und Feuchtigkeitsmangel ausgleichen, die Geschmeidigkeit der Haut wiederherstellen, ihre Barrierefunktion verbessern und vor weiterer Austrocknung schützen. Maßgeblich für die Wirkung des Produkts sind die Art seiner Zubereitung und die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und Pflegesubstanzen.
Die Grundlage jeder Hautcreme ist ein Gemisch aus Fett und Wasser. Ein wesentliches Kriterium dafür, ob ein Produkt zur Versorgung trockener Haut besser oder schlechter geeignet ist, ist die Verteilung der Fett- und Wasseranteile. Damit diese an sich nicht mischbaren Anteile eine Verbindung eingehen können, braucht man bestimmte Hilfsstoffe. Diese Hilfsstoffe heißen Emulgatoren oder Tenside, das Gemisch ist die Emulsion.
Zur Pflege trockener Haut sind Emulsionen mit hohem Fettanteil besonders gut geeignet. Sie bilden einen leichten Fettfilm auf der Haut und verhindern, dass hauteigene Feuchtigkeit nach außen abgegeben werden kann. Gleichzeitig versorgen sie die Hornschicht mit Fett. Dadurch wird die Haut vor Austrocknung geschützt und raue, schuppige Haut wird wieder elastischer.
Die Anwendung reiner Fettsalben ohne Wasseranteil kann zumeist nicht empfohlen werden. Dies gilt insbesondere, wenn die trockene Haut zu Ekzemen neigt oder Entzündungszeichen zeigt. Denn während bei wasserhaltigen Emulsionen der Fettfilm auf der Haut luftdurchlässig ist und einen leichten Wärmeausgleich der Haut ermöglicht, blockiert eine reine Fettsalbe diese Regulation. Es kann ein Wärmestau entstehen, der entzündungsfördernd wirkt.
Entscheidend für das Wirkprofil eines Pflegeprodukts ist jedoch nicht allein sein Fettanteil, sondern auch das Fett, das als Grundlage verwendet wird. Jedes Öl und jedes Fett ist durch die Zusammensetzung seiner Fettsäuren charakterisiert, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Die Fettsäurestruktur der natürlichen Fette und Öle, wie zum Beispiel Mandelöl oder Sheabutter, ist der Fettsäurestruktur der Haut sehr ähnlich. Die Haut kann deshalb diese natürlichen Fette besonders gut aufnehmen.
Die Bestandteile der Pflegeprodukte lassen sich drei Stoffgruppen zuordnen: Basisstoffe, die den Mangel an Fett und Wasser ausgleichen sollen, Wirkstoffe, die die pflegenden und schützenden Eigenschaften erhöhen (z. B. Feuchthaltefaktoren, Vitamine, Lichtschutzkomponenten) und Hilfsstoffe, die u. a. für Konsistenz, Farbe, Duft, Haltbarkeit verantwortlich sind.
Jedes Waschen und Reinigen der Haut entzieht ihr Fett und Feuchthaltefaktoren. Für trockene Haut, die bereits eine gestörte Hautbarriere besitzt, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung. Deshalb sind zur Reinigung trockener Haut nur solche Produkte geeignet, die die Barrierefunktion, das Wasserbindungsvermögen und den Säureschutzmantel der Hornschicht nicht oder nur geringstmöglich beeinträchtigen. Selbst Wasser greift den Hautschutzmantel an, so dass trockene Haut nach dem Waschen nachgefettet werden muss.
Da nicht alle Schmutzanteile, die sich auf der Haut ansammeln, einfach mit Wasser abgespült werden können, kommen Hautreinigungsmittel zum Einsatz. Die in diesen Mitteln enthaltenen waschaktiven Substanzen (Tenside) sorgen dafür, dass sich Fett- und Schmutzpartikel, die am Körper haften, besser in Wasser lösen können. Der große Nachteil ist, dass sie dabei gleichzeitig auch die Haut entfetten.
Der pH-Wert gibt bei wässrigen Lösungen den Säuregrad an. Die Skala reicht von pH 0 für stark saure Lösungen bis pH 14 für stark alkalische Laugen. Wasser hat den Neutralwert von pH 7, der Säureschutzmantel gesunder Haut einen pH-Wert zwischen 4 und 6,5.
Wie stark ein Reinigungsmittel die Haut angreift, hängt wesentlich von der Zusammensetzung und Art der enthaltenen waschaktiven Substanzen sowie dem pH-Wert des Produkts ab. Am besten bleibt die Haut geschützt, wenn der natürliche pH-Wert der Haut nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt wird. Herkömmliche Seife mit einem pH-Wert zwischen 8 und 11 ist zur Reinigung trockener Haut deshalb nicht geeignet. Besser sind pH-hautneutrale Seifen oder flüssige Reinigungsmittel (Syndets), die als Waschemulsionen, Waschlotionen, Waschund Badegele oder Duschbad erhältlich sind. Manche Produkte enthalten Zusatzstoffe und Fettkomponenten, um eine Rückfettung der Haut zu erreichen. Syndets mit einem hohen Anteil an rückfettenden Substanzen werden meist als Wasch- oder Duschcreme beziehungsweise Duschöl bezeichnet.
Hautpflegeprodukte sollten stets sehr bewusst ausgewählt werden. Wenn Sie unter trockener und empfindlicher Haut leiden, sollten Sie besonders hohe Qualitätsanforderungen stellen und sich informieren, welche Substanzen in den Pflegeprodukten enthalten sind.